Eine Motorradrestauration setzt eine großzügige Planung voraus. Je nach Modell und Ausführung kann die Ersatzteilbeschaffung recht kompliziert werden. Jeder Restaurator eines Motorrades ist danach bestrebt, soviel Originalteile wie möglich zu verwenden.
Nur im Notfall werden Nachbauten eingesetzt. Oldtimertreffen in ganz Deutschland sind beliebte Plätze, um sich Originalteile zu beschaffen. Auch das Internet ist eine hervorragende Quelle zur Suche nach Originalersatzteilen.
Eine Restauration beginnt mit der völligen Zerlegung der Maschine. Als hilfreich hat sich dabei die digitale Fotografie erwiesen. Vor der Zerlegung werden mehrere Fotos des Fahrzeugs auf dem Rechner gespeichert.
Im Notfall kann auf dieses Bilderarchiv zugegriffen werden, falls bei der Instandsetzung nach der Restaurierung etwas unklar sein sollte. Nachdem der Motorblock ausgebaut wurde, alle Anbauteile entfernt und auch der Kabelbaum draußen ist, bleibt nur noch der nackte Rahmen übrig, der eine Kur mit dem Sandstrahlgerät erlebt. Dieses befreit ihn von alten Lacken und Farben.
Danach kann der Rahmen grundiert und im Originalfarbton wieder lackiert werden. Auch der Motorblock und seine Nebenaggregate erfahren eine Grundüberholung. Er muss komplett zerlegt, von Ablagerungen, Verharzungen und Anhaftungen befreit und geprüft werden. Entweder stimmen die Verdichtungswerte oder der Zylinderblock muss abgedreht werden. Ventile müssen gegebenenfalls ausgetauscht werden. Der Austausch aller Dichtungen gehört auch dazu. Außerdem wird der Kabelbaum überprüft. Im schlimmsten Fall muss ein neuer Kabelbaum her oder die Chromteile müssen erneuert werden.
Eine Motorradrestauration beansprucht viel Fachwissen und Zeit. Doch der Aufwand lohnt sich, da jedes restaurierte Motorrad ein Einzelstück ist.